Volksbank hat ein solides Fundament für die Herausforderungen der Zukunft gelegt / Die Welt ist ein unsicherer Ort geworden

Die Volksbank wird auch morgen noch den Bedarf ihrer Kunden erfüllen

Krefeld. Die Volksbank Krefeld hat sich in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld sehr gut entwickelt.

„Wir werden auch morgen noch den Bedarf unserer Kunden erfüllen“, so Stefan Rinsch, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Krefeld, bei der Eröffnung der diesjährigen Bilanzpressekonferenz.

Banken blicken auf eine mehr als hundert Jahre währende Historie zurück, die Volksbank Krefeld insgesamt schon auf 134 Jahre. Seitdem nehmen die Kunden die Dienstleistungen der Volksbank bei der Kreditvergabe, Geldanlage und beim Zahlungsverkehr in Anspruch.

Für alle Dienstleistungen rund um Konto und Zahlungsverkehr nutzen die Kunden immer häufiger den digitalen Weg. Wenn es aber um Vermögensanlage oder Baufinanzierung geht, dienen die digitalen Medien zwar sicher einer ersten Information, aber letztlich besteht immer noch ein ausgeprägter Wunsch nach einem persönlichen Ansprechpartner und Beratung in diesen Dingen.

„Wenn digitale Lösungskompetenz und persönliche Beratung sich zu einem attraktiven Gesamtangebot für unsere Kunden ergänzen, dann wird es Banken noch lange geben.“, so Rinsch weiter, „Und wenn genossenschaftliche Beratung individuelle Lösungen schafft, dann hat genossenschaftliches Banking auch eine Zukunft“.

Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 24,3 % und erreichte mit 22.400 Fällen den höchsten Wert seit 2015. Damit ist klar, dass die konjunkturelle Schwäche jetzt auch den Mittelstand erreicht hat. Bisher ist in der Volksbank Krefeld die Risikosituation im Kreditportfolio insgesamt noch entspannt. Es wird das Möglichste getan, um den heimischen Mittelstand auch in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Um das leisten zu können, muss auch die Volksbank Krefeld selbst resilient gegen Krisen und Verwerfungen sein und das ist ganz wesentlich eine Frage des Eigenkapitals.

Das Ergebnis des Jahres 2024 ermöglicht wieder eine sehr gute Dotierung des Eigenkapitals, insbesondere auch im Verhältnis zum deutlichen Wachstum des Jahres 2024.

Die Volksbank erfüllt die Anforderungen der Aufsicht aktuell mit einer deutlichen Reserve!

 

Damit ist ein solides Fundament für die Herausforderungen der Zukunft gelegt“, so Rinsch weiter, "und das ist auch gut so, denn in den Märkten steigen die Risiken deutlich.“

Insbesondere wegen der zum Jahresbeginn eingetrübten Aussichten ist der Vorstand mit den erzielten Ergebnissen im Jahresverlauf sehr zufrieden.

Die Bilanzsumme stieg um 129 Mio. Euro auf 2.512 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen stiegen ebenfalls wieder und erreichen mit einem Zuwachs von 98 Mio. Euro zum Jahresende 1.842 Mio. Euro.

Das Wertpapiervolumen konnte um 12,5 % auf 1.277 Mio. Euro gesteigert werden und die Gesamtkundeneinlagen stiegen um 245 Mio. Euro auf 3.405 Mio. Euro an.

Fehlende Wachstumsdynamik und gedämpfte konjunkturelle Erwartungen drückten die Kreditnachfrage insgesamt. Darüber hinaus stiegen die Risiken im Gewerbekreditgeschäft. Der Markt für Wohnimmobilienkredite musste 2023 hohe Rückgänge verkraften und hat sich 2024 wieder etwas belebt, wenn auch die alten Spitzenniveaus nicht mehr erreicht wurden.

In diesem heterogenen und in weiten Teilen schwierigen Umfeld wuchs das Kreditportfolio von 1.642 Mio. Euro auf einen historischen Höchstwert von 1.819 Mio. Euro, also um 177 Mio. Euro oder 10,8 %. “Unsere Wachstumszahlen liegen damit deutlich über dem Durchschnitt der Genossenschaften” kommentiert Rinsch. Die Gesamtkundenforderungen stiegen im selben Zeitraum um 153 Mio. Euro auf insgesamt 2.430 Mio. Euro an. Das betreute Gesamtkundenvolumen konnte ebenfalls mit 5.835 Mio. Euro und einem Zuwachs von 398 Mio. Euro auf einen neuen Höchstwert gesteigert werden.

"Die äußerst positive Entwicklung der Einlagen, Kredite und Wertpapierbestände zeigen, dass wir insbesondere mit der Transformation unserer Kundeneinlagen in Kredite für den Mittelstand und Häuslebauer ganz maßgeblich die wirtschaftliche Dynamik der Region stärken“, resümiert Stefan Rinsch.

Das herausragende Wachstum trug auch wesentlich zu einer positiven Entwicklung der Erfolgsrechnung der Volksbank Krefeld eG bei. Die Rentabilität des Wachstums eines Unternehmens zeigt sich bekanntlich in den Erträgen. Das Betriebsergebnis vor Bewertung konnte von 23,6 Mio. Euro auf 29,2 Mio. Euro gesteigert werden.

„Die Konjunktur in Deutschland kommt nicht aus der Flaute und das drückt auf die Stimmung,“ so startet Christoph Gommans, Vorstandmitglied der Volksbank Krefeld in seine Ausführungen. „Dies gilt auch für unsere mittelständischen Unternehmen, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, die hochrelevante Kundengruppe zu unterstützen und begleiten“.

So konnte die Volksbank Krefeld in 2024 insgesamt 163 Mio. € an neuen Darlehensmitteln an die Firmenkunden bereitstellen. Zum Vorjahr war das ein Wachstum von 12 %. oder 20 Mio. €. Aufgrund der heterogenen Kundenstruktur wurde dieses sehr erfreuliche Wachstum getragen von verschiedenen Branchen und Investitionszwecken. Finanzierungen in Nachhaltigkeitsprojekte, die Digitalisierung und Infrastruktur waren genauso nachgefragt wie die Investitionen unserer nach wie vor sehr relevanten Gruppe, der Landwirte.

Auch 2024 ist das von der Bundesregierung selbst gesteckte Ziel, des Baus von 400.000 neuen Wohneinheiten, wieder deutlich verfehlt worden. Die Gründe sind sicherlich vielfältig.

Nach dem sehr schwiegen Jahr 2023 konnte die Neuproduktion in dem Segment der privaten Baufinanzierung um 20 % oder 36 Mio. € auf 156 Mio. € gesteigert werden. Hiermit bewegte sich die Volksbank noch nicht wieder auf Niveau noch erfolgreicherer früherer Jahre. 

„Wesentlicher Grund hierfür: Die Mittel werden auch nahezu sämtlich auf dem Zweitmarkt eingesetzt, da der klassische Neubau in den Städten und Gemeinden des Geschäftsgebietes kaum stattfindet. Ursächlich hierfür sind sicherlich die hohen Baukosten, hohe technische Anforderungen und nicht zuletzt häufig komplexe Genehmigungsprozesse“, so Gommans weiter.

Auf der Kundenanlageseite hat eine erfreuliche Entwicklung stattgefunden. Trotz der gestiegenen Zinsen bewegt sich die Realverzinsung aufgrund der Inflation maximal an der Nulllinie. Die Kundinnen und Kunden der Volksbank, die den Beratungsvorschlägen gefolgt sind, konnten auch von den positiven Entwicklungen auf den Wertpapiermärkten profitieren.

Ein wichtiger weiterer Aspekt für die Zukunft der Volksbank ist der demographischen Wandel der Gesellschaft. Annähernd 55 % der Kundinnen und Kunden der Volksbank sind über 50 Jahre alt. Seit vielen Jahrzehnten hat die Volksbank Krefeld aber auch die jungen Menschen im Fokus. Die Generationen Y und Z spielen für den Erfolg der Volksbank Krefeld von morgen eine große Rolle. Wenn man die Bedürfnisstrukturen dieser beiden Gruppen vergleicht, gibt es dort viele Überschneidungen: Beide Generationen erwarten ein vollständiges Lösungsangebot an digitalen Leistungen für ihre Standardbankgeschäfte.

Wie bei vielen anderen Unternehmen auch, verlassen altersbedingt in den nächsten 10 Jahren rund 30 % Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Volksbank Krefeld. Die Bank hat sich hier als attraktiver Arbeitgeber positioniert, um neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Dafür hat sie intensiv in die Fort- und Weiterbildung investiert und durch zahlreiche Benefits, wie betriebliches Gesundheitsmanagement, flexible Arbeitsplatzgestaltung und vieles andere mehr, weitere Anreize zur Mitarbeiterbindung geschaffen.

Im Jahr 2024 musste die Geschäftsstelle in St. Hubert nach einer Automatensprengung vollständig renoviert werden. Mit neuem Konzept konnte die Geschäftsstelle im vierten Quartal 2024 wieder vollständig für den Kundenverkehr freigegeben werden. Mit einer Investition von mehr als 900.000 € ist das ein klares Bekenntnis zum Standort St. Hubert und zur Kundennähe. Die Geschäftsstelle in Uerdingen wird ebenfalls für die Zukunft ertüchtigt und in 2025 vollständig modernisiert.

„Neben unserem Anspruch, mit qualifiziertem Personal in modernen Räumlichkeiten ein zeitgemäßes und modernes Banking anbieten zu können, sind wir als Genossenschaft- und Mitgliederbank aber eben auch Teil der Region und versuchen unsere Verbundenheit durch bürgerliches Engagement zum Ausdruck zu bringen“, ergänzt Christoph Gommans.

„Besonders wichtig ist uns in diesem Zusammenhang der Austausch mit unseren jungen Kunden, um zu erfahren, welche Anforderungen sie an modernes Banking haben“ ergänzt Stefan Rinsch.

Zur Unterstützung der Bemühungen um die junge Generation hat die Volksbank Krefeld im Jahr 2024 einen Jugendbeirat gegründet. „Diese jungen Menschen sollen sich aktiv in die Weiterentwicklung der Bank einbringen. Ihre Ideen und Wünsche stehen repräsentativ für die Ideen und Wünsche der jeweiligen Altersgruppe“, erläutert Rinsch die Gründung des Jugendbeirats.

„Es ist zu einem wichtigen strategischen Erfolgsfaktor geworden, wie es ein Unternehmen schafft, sich im Wettbewerb, um die junge Generation und knappe Fachkräfte erfolgreich zu positionieren“ so Gommans weiter.

Besonders wichtig ist aber nach wie vor, die Ausbildung eigener Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Aktuell bilde die Volksbank 21 junge Menschen aus und schafft damit eine Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.

Für eine prosperierende Zukunft müssen sich die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland sehr schnell und signifikant verbessern. Es gibt die Wirtschaftswissenschaftler, die den Standort Deutschland positiv sehen und die, die den Standort schlecht beurteilen. „Populisten halten nicht das, was sie versprechen. Sie stehen für eine rückwärts gerichtete Politik und nicht für Zukunft“, führt Stefan Rinsch aus.

Die Punkte Rückständigkeit bei der Digitalisierung, Fachkräftemange und hohe Energiepreise sind auch für die Volksbank Krefeld signifikante Hemmnisse in Deutschland. Bei aller Kritik an der Politik ist es elementar, dass die Unternehmen auch selbst Lösungen schaffen, wo immer es möglich ist. „Denn, was in der genossenschaftlichen DNA traditionell verankert ist, gilt auch für ein funktionierendes Gemeinwesen“, so Stefan Rinsch zum Abschluss der Bilanz-Pressekonferenz, „ohne Selbsthilfe und Eigenverantwortung geht es nicht.“

 

v.l.n.r.: Christoph Gommans, Stefan Rinsch