Nachhaltiges Wachstum in den Kerngeschäftsfeldern / Bilanzsumme steigt um 7,71 %

Deutliche Steigerung von Krediten und Einlagen

Krefeld. „Schön, dass wir Sie heute wieder persönlich zur Vertreterversammlung begrüßen dürfen“, eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Michael Gehlen die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank Krefeld eG. Nach drei rein digitalen Formaten ließ die Pandemiesituation wieder eine Zusammenkunft in der Hauptverwaltung der Volksbank Krefeld eG am Dionysiusplatz zu. „Das Jahr 2022 hat uns allen gezeigt, wie sich vieles in unserem Leben sehr schnell ändern kann. Der Ausbruch des Ukraine-Krieges, rasant steigende Inflation und die Zinswende waren die wesentlichen Herausforderungen des Jahres 2022“, so Gehlen weiter.

v.l.n.r: Stefan Rinsch (Vorsitzender), Dr. Henning Beck, Manfred Schomm, Dr. Michael Gehlen (Aufsichtsratsvorsitzender), Christoph Gommans

Nach der Begrüßung der Vertreter und Gäste sowie der Feststellung der Regularien, erstattete der Vorstandsvorsitzende Stefan Rinsch den Bericht des Vorstandes zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022.

„Der Mensch ist ein soziales Wesen. Deshalb brauchen wir alle ein Mindestmaß an sozialen Kontakten, um uns wohlzufühlen. Und auch, wenn sich davon einiges visuell ersetzen lässt, fehlt dabei immer eine wichtige Komponente: physische Nähe und direkter Austausch“,  unterstreicht Stefan Rinsch zu Beginn seiner Ausführungen die Freude über die Präsenzveranstaltung. Das operative Ergebnis konnte deutlich ausgebaut werden, allerdings entwickelte sich der Jahresüberschuss nicht mehr so dynamisch wie in den Vorjahren, da sich der drastische Zinsanstieg temporär negativ auf die Bewertung der im Eigenbestand gehaltenen Wertpapiere ausgewirkt hat.

Die Bilanzsumme erhöhte sich erneut und wies mit 2.414 Mio. Euro eine Steigerung um 173 Mio. Euro oder 7,71 % aus. Die Kundeneinlagen als wichtigste Refinanzierungsbasis für die Kreditvergabe addierten sich auf 1.871 Mio. Euro und wuchsen um 119 Mio. Euro oder 6,79 %. Darüber hinaus wurden von den Beraterinnen und Beratern Wertpapierbestände in Höhe von 945 Mio. Euro verwaltet. Das betreute Gesamtkundeneinlagenvolumen belief sich Ende 2022 auf 3.101 Mio. Euro und war damit um 38 Mio. Euro höher als im Vorjahr.

Im Jahr 2022 führte ein beachtliches Wachstum i. H. v. 131 Mio. Euro oder 9,13 % dazu, dass sich die Kundenforderungen auf 1.566 Mio. Euro steigerten und damit die Marktposition wiederholt ausgebaut werden konnte. Während die Kreditnachfrage der Unternehmen konstant war, zeigte sich allerdings bei Wohnbaukrediten aufgrund der stark gestiegenen Zinsen im 2. Halbjahr eine deutlich geringere Nachfrage. Damit erhöhte sich das von der Volksbank Krefeld betreute Gesamtkundenvolumen nochmals um 166 Mio. Euro auf 5.317 Mio. Euro und übertraf damit den historischen Höchstwert des Jahres 2021 deutlich.

Unter dem Strich wurde bei allen wesentlichen Kerngeschäftsfeldern ein deutliches Wachstum erreicht. „Diese Entwicklung zeigt, dass wir uns für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden wieder einmal als attraktiver, verlässlicher Partner erwiesen haben und bestätigt die sehr gute Positionierung im Regionalmarkt“, folgert Stefan Rinsch.

Für die 42.126 Mitglieder wurde eine Dividende in Höhe von 3 % auf die Geschäftsguthaben beschlossen.

Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel die großen Treiber für Veränderungen bleiben werden. Die genossenschaftliche Grundidee, der Hilfe zur Selbsthilfe, hat in diesem Kontext kein Verfallsdatum, sondern passt mehr denn je in die heutige Zeit, da sie auf Eigenverantwortung und Solidarität beruht. „Wir arbeiten die großen Herausforderungen unserer Zeit nicht nur ab, sondern gestalten sie durch unser wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliches Engagement aktiv mit“, unterstreicht Stefan Rinsch die Aktualität des genossenschaftlichen Geschäftsmodells zum Ende seiner Ausführungen.

Im Anschluss an den Bericht des Vorstandes verschafft das Aufsichtsratsmitglied Heinz-Peter Böhm der Vertreterversammlung einen Überblick über die Tätigkeiten des Aufsichtsrates im abgelaufenen Jahr und Manfred Schomm verlas das zusammengefasste Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Jahres 2022. Dr. Michael Gehlen moderierte in seiner Funktion als Versammlungsleiter die  Abstimmungspunkte der Vertreterversammlung zu den Themen Genehmigung des Jahresabschlusses 2022, Gewinnverwendung, Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie anschließend die Wahlen zum Aufsichtsrat.

In diesem Jahr schieden turnusgemäß wieder drei Mitglieder aus dem Aufsichtsrat aus. Die Aufsichtsratsmitglieder Karl-Heinz Deckers und Dr. Michael Gehlen stellten sich zur Wiederwahl und wurden durch die Vertreterversammlung wiedergewählt. Manfred Schomm schied satzungsgemäß aus dem Aufsichtsrat aus. Für ihn wurde Clemens Rütten neu in den Aufsichtsrat gewählt. Clemens Rütten ist Steuerberater in Nettetal-Kaldenkirchen und schon seit vielen Jahren als Vertreter der Volksbank verbunden.

Vorstandsmitglied Christoph Gommans stellte in seinem Beitrag den zu wählenden Wahlausschuss für die diesjährige Vertreterwahl vor. Die Vertreterwahl findet alle vier Jahre statt und gibt den Mitgliedern die Möglichkeit, ihre Vertreterinnen und Vertreter – als höchstes Organ der Genossenschaft – neu zu wählen. Die Wahl findet im Herbst 2023 statt.

Im Anschluss daran wurde dem ausscheidenden Aufsichtsratsmitglied Manfred Schomm durch Dr. Michael Gehlen die Ehrennadel in Gold des Genossenschaftsverbandes für seine langjährigen Verdienste verliehen. Manfred Schomm war seit 1992 im Aufsichtsrat der Volksbank Krefeld eG bzw. der Vorgängerinstitute tätig und über die Jahre geschätztes Mitglied diverser Ausschüsse. Im Jahr 2012 hat Manfred Schomm die Fusionen der Volksbank Brüggen-Nettetal eG mit der Volksbank Krefeld eG begleitet und maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen. Zuletzt war Manfred Schomm stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Den Schlusspunkt der diesjährigen Vertreterversammlung übernahm der bekannte Hirnforscher, Neurowissenschaftler und Keynote-Speaker Dr. Henning Beck, mit dem spannenden Thema: “Gehirn vs. künstliche Intelligenz – Wer behält die Oberhand?“. „Alle wollen „Neuro-“ machen. Aber Hirnforschung ist eine komplizierte Sache. Zum Glück muss man nicht selbst kompliziert reden, um sie zu erklären“ so Dr. Beck in seinem mit Interesse verfolgten Vortrag.