Nachhaltiges Wachstum auch in Krisenzeiten/Bilanzsumme steigt um 7,7 %

Deutliche Steigerung von Krediten und Einlagen

Krefeld. Die Volksbank Krefeld hat im vergangenen Jahr ihren Wachstumskurs fortgesetzt, Innovationsstärke bewiesen und die Leistungsfähigkeit weiter ausgebaut.

„Wenn wir auf die Jahre seit 2020 zurückblicken, befinden wir uns gefühlt permanent im Krisenmodus“ so Stefan Rinsch, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Krefeld, zu Beginn der diesjährigen Bilanzpressekonferenz.

Der Krieg in der Ukraine, die rasant steigende Inflation, Lieferkettenprobleme und sich gegenseitig verstärkende Krisen trübten die wirtschaftlichen Aussichten im Laufe des Jahres immer weiter ein. Im Dezember schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt erstmals und unterstrich damit die aufkommenden Rezessionssignale einer Weltwirtschaft im Dauerkrisenmodus. Mit rasant steigenden Leitzinsen beendet die EZB die Negativzinsära ebenso wie die expansive Geldpolitik der letzten Jahre und hofft so, der höchsten Inflation seit dem Zweiten Weltkrieg Herr zu werden.

v.l.n.r.: Christoph Gommans, Stefan Rinsch

„In diesem Krisenumfeld, bei anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsbedingungen und hohen regulatorischen Anforderungen, konnte sich die Volksbank Krefeld 2022 weiter positiv entwickeln,“ fasste Stefan Rinsch vorweg zusammen.

Die Volksbank Krefeld hat in den letzten Jahren stetig in Digitalisierung, Effizienzsteigerung und Verbesserung der Beratungsqualität investiert. Auf dieser Grundlage konnten in den letzten Jahren die Ertragskraft deutlich gestärkt und ein nachhaltiges Geschäftsmodell etabliert werden.

Unter dem Strich wurde bei allen wesentlichen Kerngeschäftsfeldern ein deutliches Wachstum erreicht.

„Diese Entwicklung zeigt, dass wir uns für unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden wieder einmal als attraktiver, verlässlicher Partner erwiesen haben und bestätigt die sehr gute Positionierung im Regionalmarkt“, folgert Stefan Rinsch, bevor er auf die Zahlen des Jahres 2022 eingeht.

Die Bilanzsumme erhöhte sich erneut und wies mit 2.414 Mio. Euro eine Steigerung um 172,7 Mio. Euro oder 7,7 % aus. Die Kundeneinlagen als wichtigste Refinanzierungsbasis für die Kreditvergabe addierten sich auf 1.871 Mio. Euro und wuchsen um 119 Mio. Euro oder 6,79 %. Darüber hinaus wurden von den Beraterinnen und Beratern Wertpapierbestände in Höhe von 945 Mio. Euro verwaltet. Das betreute Gesamtkundeneinlagenvolumen belief sich Ende 2022 auf 3.101 Mio. Euro und war damit um 38 Mio. Euro höher als im Vorjahr.

„Als Intermediär zwischen Einlegern und Kreditnehmern sorgte die Volksbank dafür, dass mit Investitionen die Grundlage für ein Wachstum in der Region geschaffen wurde, sowie Wohnraum und Arbeitsplätze entstehen können“ unterstreicht Stefan Rinsch die Bedeutung des Kreditgeschäftes als wesentlicher Teil des genossenschaftlichen Förderauftrages.

Im Jahr 2022 führte ein beachtliches Wachstum i. H. v. 131 Mio. Euro oder 9,13 % dazu, dass sich die Kundenforderungen auf 1.566 Mio. Euro steigerten und damit die Marktposition wiederholt ausgebaut werden konnte. Während die Kreditnachfrage der Unternehmen konstant war, zeigte sich allerdings bei Wohnbaukrediten aufgrund der stark gestiegenen Zinsen im 2. Halbjahr eine deutlich geringere Nachfrage.

Unter Berücksichtigung des außerbilanziellen Kreditvolumens erreichten die Gesamtkundenforderungen 2.216 Mio. Euro und konnten damit um 128 Mio. Euro höher ausgewiesen werden als im Jahr zuvor.

Damit erhöhte sich das von der Volksbank Krefeld betreute Gesamtkundenvolumen nochmals um 166 Mio. Euro auf 5.317 Mio. Euro und übertraf damit den historischen Höchstwert des Jahres 2021 deutlich.

Der Blick in die Erfolgsrechnung zeigte trotz der eingetrübten Rahmenbedingungen am Ende ein dickes Plus beim Bruttoüberschuss. Das Betriebsergebnis vor Bewertung konnte um 3.538 TEuro auf 21.035 TEuro (= 0,90 % der durchschnittlichen Bilanzsumme) gesteigert werden.

„Dieses Ergebnis stellt uns sehr zufrieden und konnte nur durch das nachhaltige Engagement unserer Mitarbeitenden erreicht werden. Es zeigt aber auch die gelungene Transformation, die Ausgewogenheit und Zukunftsfähigkeit des genossenschaftlichen Geschäftsmodells“ resümiert Stefan Rinsch.

Die Zinsentwicklung spielte, neben den multiplen Krisen und den daraus resultierenden Herausforderungen für die Realwirtschaft, eine bedeutende Rolle für die Entwicklung des Jahresüberschusses.

Der rasante Zinsanstieg wirkte sich temporär negativ auf die Bewertung der im Eigenbestand gehaltenen Wertpapiere aus, so dass der Jahresüberschuss unter Berücksichtigung aller Bilanzierungseffekte am Ende 1.294 TEuro betrug.

„Die coronabedingt reduzierten Konsumausgaben aus den Jahren 2020 und 2021 hatten einen erheblich positiven Effekt auf die Ersparnisbildung. Das hat sich im Jahr 2022 grundlegend geändert,“ beginnt Vorstandsmitglied Christoph Gommans seine Analyse zur Sparfähigkeit der Haushalte in der Bundesrepublik.

„Ursache ist vor allem die Kostensteigerung in sämtlichen Bereichen des Lebens. Deshalb und insbesondere wegen der explodierenden Energiepreise wird Sparen für viele Bürger objektiv immer schwieriger,“ führt Christoph Gommans weiter aus.

Anlagen zur Vermögensstrukturierung oder Sparen für die Altersvorsorge bleiben aber nach wie vor wichtige Themen in einem volatilen und herausfordernden Marktumfeld. Trotz eingeleiteter Zinswende verlieren Zinssparer mehr Geld denn je.

„Die extrem hohe Inflation übersteigt den zurückgekommenen Zins erheblich und führt aktuell zu Vermögensverlust bezogen auf die Kaufkraft in Höhe von 6 %. Ein Realvermögensverlust wie zuletzt 1948“ untermauert Christoph Gommans die Wichtigkeit einer diversifizierten Anlagestrategie. Dazu gehörten neben Festverzinslichen Anlagen auch Aktien, Fonds und Sachwertinvestitionen. „Hierüber mit unseren Kunden immer wieder ins Gespräch zu kommen, bleibt unsere Aufgabe, auch im neuen Jahr“, so Christoph Gommans weiter.

Für viele Kunden steht der Traum von den eigenen vier Wänden nach wie vor ganz oben auf dem Wunschzettel. Nachdem die letzten Jahre insbesondere von Angebotsknappheit und steigenden Baukosten geprägt waren, hatte sich das Hauspreis-Einkommens-Verhältnis stetig verschlechtert und wird nun zusätzlich durch die gestiegenen Zinsen belastet. Wohnimmobilien werden damit so unerschwinglich wie zuletzt in den 80er Jahren.

„Daher bleibt der Traum vom eigenen Heim für viele Kunden unerfüllt, da sie die stark gestiegenen Raten nicht mehr aufbringen können,“ erläutert Christoph Gommans.

Ein modernes, zukunftsorientiertes Geschäftsmodell sowie ein attraktives Dienstleistungsangebot haben dazu geführt, dass die Volksbank Krefeld den Bestand der Kundenkonten um 1.100 ausbauen konnte.

„Wir sehen uns in der Strategie bestätigt, weiterhin in der Fläche präsent zu bleiben und parallel unsere digitalen Services weiter auszubauen,“ schlussfolgert Christoph Gommans aus dieser positiven Entwicklung.


„Die Volksbank Krefeld wird auch 2023 wieder in Filialen investieren, um so unseren Kunden vor Ort ein gutes Beratungserlebnis und unseren Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten,“ so Christoph Gommans weiter.

Die Volksbank Krefeld ist traditionell eng mit der Region und den Menschen verbunden. Daher wurden auch 2022 bürgerschaftliches Engagement, Vereine sowie soziale und caritative Einrichtungen mit Spenden in Höhe von 343.757 Euro unterstützt.

Genossenschaftsbanken sind keine Banken wie alle anderen. Sie besitzen eine demokratische Unternehmensform, deren oberster Auftrag die Förderung der Mitglieder ist. Bundesweit sind über 18 Millionen Kunden Mitglied bei einer Genossenschaftsbank. Die Volksbank Krefeld wird von 42.126 Mitgliedern getragen. In der langen Geschichte der genossenschaftlichen Bankengruppe hat Transformation und die stetige Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen Tradition.

„Wir arbeiten die großen Herausforderungen unserer Zeit nicht nur ab, sondern wir gestalten sie durch unser wirtschaftliches Handeln und unser gesellschaftspolitisches Engagement aktiv mit“ unterstreicht Stefan Rinsch. „Die Grundidee der Hilfe zur Selbsthilfe hat kein Verfallsdatum, sondern passt mehr denn je in die heutige Zeit“, so Stefan Rinsch abschließend.