Klare Haltung zeigte der scheidende Vorstandsvorsitzende der Volksbank Krefeld Klaus Geurden gegen „Populismus, das Wachsen der Sehnsucht vieler nach einfachen Lösungen und das Erstarken von politischen und gesellschaftlichen Kräften, die Intoleranz predigen und Spaltung wollen“. Eigentlich zog der Vorstandschef die Bilanz für das Geschäftsjahr 2017, die mit vielen Zuwächsen entsprechend erfolgreich ausfiel. Doch das Verkünden von reinen Zahlen war dem Krefelder Vorstand in politisch bewegten Zeiten wie diesen zu wenig. Klaus Geurden bereitete mit seinen Eingangsworten zugleich auf den Gastredner Professor Norbert Lammert vor und auf „die Herausforderungen, denen wir heute und morgen begegnen. Denn darüber spricht im Moment der ‚Mann auf der Straße‘; darum geht es derzeit in allen Medien, sie kommen an diesen Punkten nicht vorbei.“
Der Abend stand aber auch im Zeichen der Zahlen und die waren für das Geschäftsjahr 2017 durchweg positiv. Die Volksbank Krefeld konnte im Vorjahr ihren beachtlichen Wachstumskurs der letzten Jahre fortsetzen und so ihre bisher schon sehr gute Kapitalbasis weiter stärken. Darüber hinaus erläuterte der Vorstandsvorsitzende Klaus Geurden den Mitgliedern wie die Volksbank Krefeld dem Niedrigzinsumfeld begegnet und wie die Bank sich im Zeitalter der Digitalisierung aufstellt, um weiterhin erfolgreich zu sein. Eines wurde besonders deutlich: Das genossenschaftliche Finanzunternehmen ist sich seiner Verpflichtung für die Kunden, die Menschen in der Region und die Belegschaft gleichermaßen bewusst. „Wie erfolgreich Genossenschaften arbeiten können und selbst in Krisenzeiten für ihre Mitglieder und Kunden viel Positives bewegen, das zeigen die aktuellen Zahlen unserer Volksbank Krefeld“, führte Klaus Geurden in seine positive Bilanz ein. Übrigens letztmalig. Der langjährige und erfolgreiche Vorstandschef scheidet noch im September aus und übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger Stefan Rinsch.
Die Krefelder Volksbank ist stark und gesund. Im Geschäftsjahr 2017 hat sie sich wieder als ein Garant für Vertrauen und Sicherheit dargestellt: Um fast sieben Prozent wuchs das Gesamtkundenvolumen und knackte damit die Marke von vier Milliarden Euro. Die Bilanzsumme konnte um vier Prozent auf rund 1,76 Milliarden Euro gesteigert werden. Und erfolgreiche Geschäfte bedeuten zugleich Verlässlichkeit und ein solides Fundament für die Zukunft. Für Klaus Geurden ein Indiz, dass „die Volksbank Krefeld für Sicherheit steht. Und das ist genau das, was die Menschen in unserer Region wollen. Und wir geben Ihnen die entsprechenden Lösungen. Denn die meisten Menschen wollen seriöse Anbieter, die sie seit langem kennen und die von Experten empfohlen werden.“ Damit erfüllte die Volksbank erneut verlässlich ihren Förderauftrag, hat stabile Erträge und einen Jahresüberschuss von 5,24 Millionen Euro erwirtschaftet, mit dem wiederum die Rücklagen gestärkt werden.
Mit dieser Bilanz steht die Krefelder Volksbank als Mittelstands- und Immobilienfinanzierer sowie als Dienstleisterin für rund 95.000 Privat- und Firmenkunden glänzend da. Inzwischen zählt sie mehr als 42.200 Mitglieder und beschäftigt in 18 Geschäftsstellen 339 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter sind 31 Auszubildende.
Wesentliche Gründe für das nachhaltige Wachstum sind bisher die gelebte Kundennähe, das bedarfsgerechte Beratungsangebot und die hohe Qualität der Serviceleistungen. Dabei sind die Rahmenbedingungen für Banken durch die anhaltende Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank nicht einfacher geworden. Banken aber auch Kunden erleben eine Art Zeitenwende, da die Europäische Zentralbank den Preis für Geld, die Zinsen, abgeschafft hat. „Das macht es für die Menschen in unserer Region schwierig, ihre Sparziele zu erreichen“, merkte Klaus Geurden an.
Weil sich Veränderungen immer schneller vollziehen, muss auch der Anpassungsprozess immer schneller gehen. Die fortschreitende Digitalisierung sei positiv, aber auch herausfordernd. Die Bank müsse in den nächsten Jahren durch Digitalisierung und durch Regulatorik mit erheblichen Kosten rechnen. Dem die Krefelder jedoch Rechnung tragen: „Wir wollen einen durch und durch zukunftssicheren Standort“, versichert Klaus Geurden. Deshalb werden Geschäftsstellen modernisiert, mit neuester Technik ausgestattet, das Onlinegeschäft gestärkt, aber auch das gute persönliche Beratungsgespräch mit kompetenten und vertrauenswürdigen Beratern angeboten. Volksbanken sind genossenschaftliche Heimatbanken und das ist die gelebte Firmenphilosophie der Krefelder.
Geschäftszahlen 2017 der Krefelder Volksbank
Das Gesamtkundenvolumen inklusive aller Kreditgeschäfte und Einlagen liegt erstmals über vier Milliarden Euro. Das macht ein Plus von 6,9 Prozent. Die Bilanzsumme wuchs um vier Prozent auf 1,77 Milliar-den Euro. Auch die Mitgliederzahl steigerte sich ebenfalls deutlich um 1,5 Prozent auf 42.201 Teilhaberinnen und Teilhaber. Darunter sind 1.692 Neumit-glieder. Für das Geschäftsjahr 2017 ist bei den Einlagen ein Plus von sieben Prozent auf jetzt 2,34 Milliarden Euro zu verzeichnen – und in allen Anlagemöglichkeiten die höchsten jemals von der Volksbank Krefeld gemessenen Werte. Im Einzelnen heißt das: Bei den Einlagen der Mitglieder und Kunden war ein Plus von fünf Prozent zu verzeichnen, sie stiegen um 68 Millionen Euro auf 1,417 Millionen Euro. Die verwalteten Wertpapiere der Mitglieder und Kunden wuchsen um sechs Prozent auf 249 Millionen Euro. Die Fondsdepots bei der Union Investment stiegen um fast 18 Prozent auf 411 Millionen Euro. Die Rückkaufswerte der R+V-Kapitallebensversicherungen legten um drei Prozent auf 171 Millionen Euro zu. Die Mitglieder- und Kundenguthaben bei Schwäbisch Hall stiegen um fast sechs Prozent auf 94 Millionen Euro. Im Kreditgeschäft gab es ebenfalls ein Plus von fast neun Prozent oder 89 Millionen Euro auf nunmehr 1,11 Milliarden Euro. Damit beliefen sich vermittelte und in die eigenen Bücher genommene Kredite auf 1,71 Milliarden Euro, das ergab im Vergleich zum Vorjahr ein Plus um 6,6 Prozent.