Kooperation von Polizei und Kreditwirtschaft:

Geldausgabeumschläge warnen Senioren vor Betrügern

Die Masche ist vielen bekannt, jedoch haben die Betrüger damit leider immer wieder Erfolg:

Am Telefon geben sie sich als falsche Polizisten, Enkel oder neuerdings immer öfter als Bankmitarbeiter aus und fordern von Senioren Bargeld oder Bankdaten mit PIN und TAN Nummern. Insgesamt wurden 2020 in Krefeld 17 Taten verzeichnet, (davon 9 Versuche) bei denen sich die Betrüger unter anderem als falsche Polizisten ausgaben.

v.l.n.r.:

Die Masche des Enkeltricks wurde insgesamt 16 Mal zur Anzeige (davon 11 Versuche) gebracht. Die Taten scheitern bei strafrechtlich relevanten Versuchen aus zwei Gründen: Der erste ist, dass die ausgewählten Opfer grundsätzlich sensibilisiert sind und die Tat erkennen oder ein schlechtes Gefühl haben und sich Hilfe bei Verwandten oder Bekannten holen, bevor weiterer Schaden entstehen kann.

Der zweite Grund ist, dass Mitarbeiter von Banken die Taten erkennen und den Erfolg der Täter verhindern: Erst im November 2020 konnte eine aufmerksame Bankmitarbeiterin im letzten Moment verhindern, dass eine Seniorin den Kriminellen zum Opfer fällt: Eine 89-jährige wollte eine fünfstellige Geldsumme bei ihrer Bank abheben. Ein paar Tage zuvor hatten Betrüger sie angerufen und behauptet, ihre Tochter sei nach einem Unfall schwer verletzt und müsse nun operiert werden. Dafür werde sie eine größere Summe Geld bezahlen müssen. Sie forderten die Krefelderin auf, zur Bank zu fahren und das Geld abzuheben. Die Mitarbeiterin der Bank am Ostwall wurde misstrauisch und informierte die Polizei. Noch von der Bank aus konnte die Tochter der Seniorin telefonisch erreicht und der Betrug aufgedeckt werden.

Mit Volksbank, Commerzbank, Sparkasse Krefeld sowie Deutscher Bank hat die Polizei Krefeld nun vier starke Partner, die solche Straftaten verhindern wollen. Sie warnen neuerdings mit Geldausgabeumschlägen, wenn Mitarbeiter am Kassenschalter Verdacht schöpfen:

Der große Aufdruck "Schützen Sie sich und Ihr abgehobenes Geld!" fällt direkt ins Auge. Diese sechs Fragen sind aufgedruckt: 1. Haben Sie den Geldbetrag abgehoben, weil Sie angerufen worden sind? 2. Sollen Sie das Geld noch heute übergeben? 3. Hat der Anrufer Ihnen verboten, über den wahren Zweck der Abhebung zu sprechen? 4. Hat sich der Anrufer als Familienangehöriger, Polizist, Arzt, Notar, Richter etc. ausgegeben? 5. Sollen Sie das Geld an eine unbekannte Person übergeben? 6. Sollen Sie etwas überweisen oder eine Geldwertkarte kaufen? Diesen Fragen folgt der klare Hinweis an die Senioren: Wenn Sie zwei oder mehr Fragen mit "Ja" beantwortet haben: Wählen Sie sofort die 110!

"Wir tun alles, um diese perfiden Taten zu verhindern. Ich bin froh und dankbar, dass wir in Krefeld an einem Strang ziehen, um unsere Seniorinnen und Senioren zu schützen", so Polizeipräsidentin Christine Frücht. (89)